Die Hauptburg Baubeschreibung aller Ebenen
Blick von oben, in den aus dem Fels herausgearbeiteten Vorhof
mit Zwingermauer, direkt rechts hinter dem heute nicht mehr
vorhandenen Haupteingangstor. Hier könnten sich Gebäude
befunden haben.
Der Haupteingang zur Burg befand sich im Südwesten, unterhalb des
gegen den Bergrücken gerichteten Burgfelsens. Die 2016 in diesem
Bereich durchgeführten Sondierungsmassnahmen förderten sehr
interessante neue Erkenntnisse zu Tage. So muss die Zwingermauer
unterhalb des Burgfelsens rechts, im südlichen Bereich,
Hinter dem ersten Rundbogentor finden wir auf der rechten Seite
des Zugangs im Mauerwerks ein eingelassenes Steinmetzzeichen.
Diese Zeichen wurden von den Steinmetzen hauptsächlich zum
Zwecke der Lohnabrechnung in die gefertigten Steine
eingeschlagen. Links könnte, sehr schwach erkennbar, ein
Hammer oder eine Zange eingemeißelt sein. Eine solche Art von
Zeichen stellt in den einfachsten Umrisslinien entweder
Handwerkszeug – wie Hammer, Kelle, Zange – oder beliebig
gewählte andere Gegenstände wie Schlüssel, Herz, Gießkanne,
Becher usw. dar. Interessanterweise findet man an den Bauten des
Fleckensteins, der im frühen 12. Jahrhundert erbaut wurde, ähnliche
Zeichen.
Gleich hinter dem ehemaligen Haupteingang, im Vorhof der Burg, ist
ersichtlich dass dieser Bereich aus dem massiven Fels
herausgearbeitet wurde. Wendet man sich nach rechts steigt das
Gelände des Burgwegs leicht an, die in diesem Bereich neu erbauten
Mauern sind auf alten Fundamenten errichtet. Der Zugangsweg zur
Burg vollführt im hinteren Bereich des Vorhofs einen Knick nach
rechts bis zum ersten Rundbogentor.
Zur Verstärkung der Toranlage befindet sich in der
Unterburg, vor dem ersten Rundbogentor, ein als
Flankenschutz gebauter eckiger Bastionsturm. Er
reichte in der Höhe bis in die mittlere Burg und trägt die
Jahreszahl 1620, vermutlich das Datum der
Fertigstellung. Schriftlich erwähnt wurde er erstmals
1644, vermutlich zur Verstärkung des Rundbogentores
im unteren Eingangsbereich, wurde er zu Beginn des
30.jährigen Krieges gebaut. Er war nur vom mittleren
Burgbereich aus zu betreten.
Dieses Tor wurde bei den 1979 - 1982
durchgeführten Instandsetzungsarbeiten neu
erbaut, es hat eine Breite von 140 cm und eine
Höhe von 220 cm. Die Rundbogentore wurden - bis
auf das heute nicht mehr vorhandene größere
Haupteingangstor zur besseren Veteidigung
schmal gehalten. Auch die nachfolgenden Tore sind
alle in der gleichen Bauart.
Hinter dem Tor wurde bei den Baumaßnahmen 1979-1982
eine Grube freigelegt. Der Sinn dieser Grube ist nicht klar,
es handelt sich wohl um ein zusätzliches Hinterniss im
Aufgangsbereich. Spekuliert wurde auch über eine
Wolfsgrube, diese sind jedoch ehr hinter den Zugängen der
Burgen Klein-Arnsberg und Altwindstein/Südanlage
anzutreffen.
Wendet man sich nach dem ersten Tor scharf nach rechts, erreicht
man unmittelbar das zweite Rundbogentor zur Sicherung des
Aufgangs. Auf einer Zwischenebene zur mittleren Burg befindet
sich dieses Tor. Bis zum Scheitelstein ist dieses zweite Tor noch im
Originalzustand, Rundbogen und Mauerwerk sind Ergänzungen aus
den Jahren 1979-1982.
Tritt man durch das untere erste Tor, so führt der Weg
geradwegs zu einem ehemaligen Zwinger an der
Nordwestseite.
Bild oben:
In den Fels gehauene Fundamente, die den Druck der Zwingermauer von oben
abgefangen haben und eine Verankerung für ein Gebäude oder Turm im
Eingangsbereich gewesen sein können.
wohl in das 17. Jahrhundert datiert werden. Weiter befanden sich in
dem Berich rechts des Felsens zwischen Burgfels und Zwingermauer
vermutlich Gebäude. Die im Fels sichtbaren Balkenlager, lassen auf
Überdachungen in diesem Bereich schließen.
Der Fels wurde bearbeitet, bei den unteren Balkenlöchern könnte es
sich um Aussparungen, für eine ehemalige Zwischendecke, in einem
Gebäude handeln.
Die neu entdeckte und jetzt freigelegte Treppe, führte an der
Zwingermauer (links im Bild sichtbar) entlang und erschloss den Bereich
unterhalb des Burgfelsens, in dem kleinere Gebäude standen.
Die Eingangssituation 2006, die Aufmauerungen auf dem Burgfelsen
wurden um 1970 durchgeführt. Die im unteren Bereich sichtbare
Zwingermauer, könnte auch aus diesem Zeitraum stammen,
zumindest wurde sie jedoch ergänzt.
Rekonstruktion
Ursprünglich und gut erhalten, sind noch die Einmeiselungen
in den Steinen für eine Verriegelungsvorrichtung. Das Tor hat
eine Höhe von 240 cm und eine Breite von 140 cm.
Wahrscheinlich trugen die kräftigen abgeschrägten Steine
der Torpfosten ein Dach, oder einen Anbau.
Das dritte Tor, erreicht man über den raffiniert in Gegenrichtung
gebauten Burgweg über Treppenstufen. Es war dadurch leichter
zu verteidigen, der Zuweg war durch Mauern eingeengt. Hier
beginnt die mittlere Burgzone.
Das Türgewand zeigt eine sehr gut
erhaltene Verriegelungsvorrichtung.
Das in die Außenmauer eines wahrscheinlich
doppelstöckgigen Gebäudes eingebaute Tor,
gehört mit zu der ältesten Bausubstanz der
Burg. Abbildung um 1908.
Dies ist der Raum, den man durch das erste Rundbogentor
betreten kann. Links ist die Zwingermauer noch zu erkennen, ob
es sich um die äußerste Burgmauer handelt, oder noch eine
vorgelagerte Ringmauer vorhanden war, lässt sich nach Stand der
Dinge derzeit nicht sagen.
Rechts ist die unmittelbar am Burgfels verlaufende Zwingermauer
zu erkennen. Oberhalb der Mauer wurde im Dezember 2016 eine
weitere Treppe entdeckt.
Die Mauer läuft gut erkennbar in sauberer Rundung
um die Felsspitze herum, ursprünglich war sie wohl
bis zur unteren Felsspitze hochgezogen.
Mit einem Abstand der eine Bebauung zuließ, verlief
hier ursprünglich in fast gerader Linie die Mauer am
Burgfels entlang. Im aufsteigenden Fels sind auch
hier Balkenlöcher, die auf eine Überdachung
hindeuten, zu finden.
Im weiteren Verlauf trifft die Mauer auf das ehemalige
Haupteingangstor im Südwesten der Burg und
verläuft dann weiter in Richtung Krötenstuhl bis zum
Wachtfels.
Ob nachträglich durch den Heimatforscher Christian
Mehlis im Jahre 1894 bei Ausgrabungen
aufgeschichtet, oder Original, lässt sich nicht mit
Gewissheit sagen.
Sorgfältig und gewissenhaft arbeiten die beiden
Archäologen Frank Krämer und Daniel Langhauser hier im
unteren Bereich der Burg.
Reste der Umfassungsmauer im Bereich Krötenstuhl.
Teile der oberen Burg, darunter Mauerreste der
ehemaligen Umfassungsmauer, eventuell auch Rest
der Bebauung im unteren Bereich.
Diese Abbildung der Burg Wineck bei Dambach in den
Nordvogesen, zeigt in verblüffender Weise, fast die gleiche
Bausubstanz, nur besser erhalten, wie die der Wegelnburg.
Ebenfalls in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut,
steht auf dem Fels, der dem Bergrücken zugewandt ist, ein
turmartiges Gebäude oder ein Turm (Bergfried). Auch dieser
Turm ist mit der spitzen Ecke zu dem im Vordergund
sichtbaren Zufahrtsweg zur Burg gerichtet. Diese Anordnung
der Bausubstanz ermöglichte es, Geschosse, die von
Angreifern auf die Burg abgefeuert wurden, nach links und
rechts abzulenken.
Dieser empfindlichste Verteidigungspunkt wurde entsprechend
mit Bergfried und Schildmauer verstärkt. Auf den vorhandenen
Felsuntergrund gebaut, darf der Turm als schlank gelten.
So könnte sich die Eingangssituation dargfestellt haben. Ob sich
links und rechts des Tores Flankierungstürme befunden haben,
ist leider nicht festellbar. Solche Türme sind in der Region eher
selten. Der Turm rechts, wäre über die neu entdeckte Treppe
unterhalb der Zwingermauer zugänglich gewesen.
Heute ist auf der Westseite noch die Viertelkreiskonsole eines
Erkers sichtbar. Das Mauerwerk des Turms besteht aus
unterschiedlichen Quadern mit solidem Steinverband, in dem
noch vorhandenen Bereich fehlen Schießscharten. Die Seite
gegen das erste Tor hin ist eingestürzt, das Innere mit alter
Bausubstanz verfüllt. Vermutlich stammen auch diese Steine aus
dem Bereich Krötenstuhl, dieser Teil der Burg wurde vermutlich
schon früher aufgegeben.
Baubeschreibung mittlere Burg
Dieser Teil der Burg erstreckt sich auf unterschiedlichem
Niveau mit 4 Ebenen. Das größte und wichtigste Gebäude auf
der mittlerenBurg, war wahrscheinlich ein Turm, mit einer
Ecke zum Haupteingang stehend, im vorderen Bereich Ebene
1. Diese Anordnung der Bausubstanz machte es möglich,
Der vordere Bereich der mittleren Burg, Ebene 1, mit
Toilettenanlage rechts im Bild. Wie die im Boden vorhandenen
Stützenlöcher zeigen, war auch dieser Bereich überbaut. Es könnte
sich dabei um Holzbauweise gehandelt haben. Hier scheinen
mehrfachUmbauarbeiten durchgeführt worden zu sein.
Der mittlere Bereich Ebene 2, mit dem Zugang durch das
Rundbogentor, im Hintergrund der Brunnen. An den Auflagern in
der Wand ist erkennbar, das hier ein zweigeschossiges Gebäude
stand. Die hinere seitliche, statische Verstärkung ist inzwischen
eingestürzt.
Der Zugang zum vorderen Bereich der mittleren Burg, Ebene 1,
mit Toilettenanlage und Kellerraum. Das Sandstein-Rundbogen-
fragment ist wohl bei den Renovierungsarbeiten 1979 -1982
versehentlich plaziert worden. Von der Größe her, könnte es zum
ehemaligen Haupeingangstor gehören.
Der vordere Bereich der mittleren Burg, Ebene 1, mit dem ehemaligen
Turm oder Gebäude. Nach der Zerstörung der Burg nach drei Seiten
offen, wurde der Bereich 1979 -1982 mit Brüstungsmauern neu
eingefasst. Gut erkennbar der Zufahrtsweg im Hintergrund links.
Der mittlere Bereich Ebene 3, mit Brunnen oder Zisterne und
Eingang in den Felsraum, rechts der Eingang im mittleren Bereich
Teil 2, mit Rundbogentor.
Der mittlere Bereich der Burg Ebene 4, mit Zisterne und Blick
auf Nothweiler. Auch hier ist fast keine alte Bausubstanz
erhalten. Die Brüstung welche heute vorhanden ist, wurde
1979 -1982 erbaut.
Der mittlere Bereich der Burg Ebene 4, mit neu angelegtem
Aufgang zur Oberburg. Ursprünglich war die Oberburg aus
Gründen der Sicherheit, von hier aus nicht zu erreichen.
Der vordere Bereich der Burg Ebene 1. Mehrere Geschosse
standen über diesem in den Fels gehauenen, nicht ganz
mannhohen Raum, der ansonsten gewiss auch als Lager
genutzt wurde.
Hier links, könnte eine vertikale Schlitz-Schießscharten nach
außen die Wehrfunktion verstärkt haben. Heute ist die
bauliche Situation, durch die 1979 - 1989 errichtete Mauer
verfälscht.
Der Eingang zu der unteren Felskammer mit seitlichen
Fenstern. Die Balkenlöcher in der Wand oberhalb des
Eingang könnten zu einer Überdachung gehört haben.
Die untere Felskammer mit Rundbogentür, von außen mit einer
rechteckigen Holztor gesichert. In der Felskammer sind in den
Wänden, der Decke, sowie Fußboden Vertiefungen eingemeiselt.
diese lassen darauf schließen dass der Raum in mehrere
Kammern unterteilt war.
Der mittlere Bereich Ebene 3, misst in allen Bereichen nur wenige
m an Breite, jedoch 60 m an Länge und bildet eine Terasse an der
Westseite des Burgfelsens. Auch dieser Bereich dürfte zum
größten Teil überbaut gewesen sein und verfügte nur über einen
kleinen Hof. Im Hintergrund der Aufgang zu dem mittlern Teil 3. In
diesem Bereich sollen Stallungen und eine Schmiede gestanden
haben.
Die glatt abgearbeitete Felswand, zeigt Vorrichtungen zum
Anbinden von Tieren, darüber zum Schutz befand sich wohl
eine Dachfläche.
Geschosse die von Ángreifern auf die Burg abgefeuert
wurden, seilich abzulenken. Durch die Zerstörungswut
der französichen Soldaten Ludwigs XlV., ist die
ursprüngliche Bebauung nur noch zu erahnen.
Sowohl die auf dem Bild sichtbare Treppe, als auch die
heute vorhandene Holztreppe, dürften nicht der
ehemaligen Bebauung entsprechen. Durch die beengten
Platzverhältnisse, wäre wertvoller Raum verloren gewesen,
wichtiger war die Errichtung von Gebäuden an dieser Stelle
Der mittlere Bereich der Burg Ebene 4, mit Aufgang vom mittleren
Bereich Ebene 3, wurde 2016 bei den Sondierungsarbeiten
gesäubert.
Baubeschreibung obere Burg
Wegen Platzmangel auf den schmalen Felsformationen, besaßen die
meisten Felsenburg im Wasgau statt kunstvollen großen Palasbauten, in
der Länge und Breite kleinere Baulichkeiten. Dreistöckige Geschoßhöhen
sind jedoch keine Seltenheit. Eine genaue Trennung zwischen Wohn- und
Zweckbereiche ist deshalb schwer möglich. Der Bereich der oberen Burg
ist wohl einer der interessantesten aber auch strittigsten Bereiche.
Sowohl die außergewöhnlichen großen kriegerischen
Beschädigungen als auch die Verwertung als billiger Steinbruch
haben die Burg schwer geschädigt. Die Höhe der Aufbauten, die
damalige Architektur kann man heute nur noch erahnen, umso
wichtiger ist der Versuch einer Rekonstruktion.
Der obere Bereich der Burg. An dem auskragende Fels
links, endet die heute vorhandene Treppe, welche vom
mittleren Bereich hochführt.
Von der Nord-Ostseite gesehen, die vier Ebenen des mittleren
Bereichs, der mittig stehende Fels ist die Oberburg.
Steigt man über diese Teppe mit seitlicher Aufmauerung, zur
Oberburg empor, wird der wie ein Erker auskragende Fels erreicht.
Hier befindet sich, um eine Tür öffnen oder schließen zu können,
eine in den Felsboden eingemeißelte Viertelkreisabarbeitung. Von
der Tür selbst sind noch die Felsfundamente der Gewändsteine und
die Vertiefung für die Achse der rechts angeschlagenen Tür zu
erkennen. Von dort verläuft der heutige Zugang über den frei
auskragenden Fels, genau über diese Erkerplattform zu einem, in
den Fels gemeißelten, rundbogigen Eingangstor mit einer alten
Verrieglungsvorrichtung.
Tritt man in die dahinter liegende Felskammer ein, eine
vorhandene Felsöffnung wurde wohl nachbearbeitet,
bzw. weiter ausgehöhlt und ausgemauert, so findet man
gemauerte Wände und eine gotische Fenstertür welche
typisch ist, für die ersten Jahrzehnte des 13.
Jahrhunderts. Die seitlich angebrachten Halterungen für
Klappläden, sind wahrscheinlich zu einem späteren
Zeitpunkt angebracht worden.
Wendet man sich nach rechts, so betritt man eine weitere schmale
Felskammer - der Durchgang ist in den Fels gemeißelt. Vermutlich war
auch hier von Natur aus, der Fels zum Teil ausgehöhlt, störende
Felsöffnungen verschloss man mit Mauerwerk. Außer der sich im
mittleren Bereich vorhandenen Felskammer, sind dies die einzigen
erhaltenen Räumlichkeiten. Wegen der Massivität des Felsens hatten
die Soldaten Ludwig 14. wohl keine Chance, hier ihre Zerstörungswut
fortzusetzen. Sofern es damals möglich gewesen wäre, hätten sie
bestimmt den gesamten Burgfelsenfelsen weggesprengt.
Die Treppensituation links gibt Anlass, den gesamten
Zugangsbereich der oberen Burg neu zu ordnen. Um zur
Oberburg zu gelangen, verläuft heute der Zugang über
eine steile Treppe, durch aufwendig in den Fels
gearbeiteten Kammern, über eine weitere in den Fels
gehauene kleine Treppe. Die wertvollen Felskammern
sind somit nur noch ein Durchgangsbereich der weder
bewohnbar war, noch als Lagerraum Verwendung finden
konnte. Es ist auch nicht davon auszugehen, dass die
ursprüngliche Bebauung aus einer offenen, Wind und
Wetter ausgesetzten, im Winter wohl auch gefährlichen
und in Angriffszeiten relativ leicht einzunehmenden
Treppe bestand. Diese Zugangssituation rührt
wahrscheinlich daher, dass die untere Treppenhälfte, im
oberen Teil ist die Treppe Altbestand und aus dem
massiven Fels gearbeitet, sowie die gesamte
Brüstungsmauer, 1979 - 1982 neu errichtet wurden.
Die sich am Treppenaufgang befindliche Aussparung
links, welche in den gewachsenenen Fels eingemeiselt
wurde, dürfte der Schlüssel zu einer Lösung sein. Heute
als druckfeste Anbindung bezeichnet, war hier die Mauer
eines Treppenhausturm verankert. Ob dieser Turm in der
unteren Hälfte massive Steinstufen, oder eine Holztreppe
hatte, ist nur insofern von Bedeutung, dass bei einer
Holzausführung die vorhandenen Balkenlager einen
Sinn bekommen würden.
Rekonstruktion 2016 Peter Müller-Helbling
Dieser Bereich in der Mitte, war wohl ursprünglich, obwohl tiefer
liegend mit dem vorderen Fels verbunden. Durch die in der ersten
Bauphase in den massiven Fels gebrochene Treppe, als Zugang zu
dem oberen Bereich, wurde die heute sichtbare Unterbrechung links
künstlich geschaffen. Das runde in den Fels eingearbeitete
Fundament, könnte von einer Windmühle, die immer in den Wind
gedreht werden musste, stammen.
Über dieses rekonstruierte Treppenhaus, ist der Bereich auf der
Nordseite, vor den Felskammern zu erreichen. Die in den Fels
gehauenen Kammern, sind somit als geschlossene Räume einzeln
oder auch zusammen nutzbar. Durchschreitet man die erste
Felskammer von der Nordseite, durch gotische Türöffnung und
dann die auf der Südseite gelegene Türöffnung, so gelangt man
auf den Felsvorsprung an dem die Treppe, mit den in den Fels
gearbeiteten Stufen endet.
Um den Original-Zugang zur Burg benutzen zu können, ist die
nachträglich eingesetzte Stütze in der Felskammer zu entfernen
und die später eingebaute Mauer teilweise zu öffnen. Damit ist
der Durchgang, an der Außenseite des Felsens und den
Felskammern, der ursprünglich hinter einer Schildmauer verlief,
wieder im alten Originalzustand.
Der gewölbeähnliche Unterbau der Treppe, wurde erst 1979 - 1982
erbaut. Deutlich zu erkennen sind die Balkonlöcher in der Felswand.
Auf diesem Bild ist die Eingangssituation 2016 zu erkennen. Links
neben der Treppe die später erhöhte Mauer aus Buckelquader.
Der obere Teil der Burg besteht aus 3 verschiedenen
Bereichen, welche wohl alle überbaut waren.
Der Bereich von Norden her gesehen ganz rechts, ist mit einer
1979 -1982 aufgemauerten Brüstung, für Besucher der Burg
gesichert. Die auf dem Boden, im vorderen Bereich vorhandenen
Sandsteinplatten, dürften noch alte Bausubstanz sein.
Der Aufstieg auf diese Höhe lohnt sich zu jeder Jahreszeit.
Bild um 1908
Der Baubestand der Burg um das 19. Jahrhundert, die Treppensituation ist
eindeutig erkennbar. Die 1979 -1982 vorgenommene Aufmauerung im
Bereich der Treppe, mit Treppenbrüstung und Erhöhung der seitlichen
Mauer aus Buckelquader, verfälschte die Eingangssituation.
Am rechten Rand des Bildes ist ein heute nicht mehr vorhandener
Mauerrest zu erkennnen, diese dürfte zu einem Gebäude gehört haben.
Auf diesem Bild ist oberhalb der Treppe sehr gut der
gewachsene Fels, darüber die alte Bausubstanz aus
Buckelquader, die zur Datierung der Erbauungszeit
der Burg dient, zu erkennen.
1871 war Julius Neher von dem wundervollen Ausblick von der Bergeshöhe – er
nannte es „feenhaft“- so überwältigt, dass er ihn nicht nur zeichnete, sondern
auch gedruckt als Karte erscheinen ließ. So entstand die Panoramakarte. Andere
wiederum haben begeisterte Worte für diese Rundsicht gefunden. Eine dieser
Schilderungen stammt von Christian Böhmer aus dem Jahre 1865, wie sie in
seinem Schriftchen „Die Wegelnburg und deren nächste Umgebung“
wiedergegeben ist. Sie hat auch heute nicht an Aktualität eingebüßt, denn
Böhmer beschreibt seine Empfindungen wie folgt:
„Aber wer vermöchte es, das wunderbar herrliche, das wahrhaft großartige
Panorama zu schildern, das sich vor unsern überraschten Augen aufrollt? Der
Eindruck, besonders der erste Eindruck dieser seltenen Rund- und Fernsicht ist ein
überwältigender… Wie wunderbar vereinigen sich hier in bunter, fast bizarrer
Gestaltung und Gruppierung alle Faktoren des Wildromantischen, das Groteske,
Sphinxhafte, Wüste und Öde in Bergen, Felsen, Trümmern und Schluchten mit den
freundlichsten, lieblichsten, sanftesten Zügen der Idylle in wohlgebauten Feldern,
Dörfern, Wiesen und Wäldern, zu einem ergreifenden, harmonischen Gesamtbilde…
Tief unter uns am Fuße des Berges bereitet sich, wie ein farbreicher, kostbarer
Teppich die gesegnete, von dunklen felsengekrönten Waldbergen umrahmte
Gemarkung Notweiler aus, worin das Dörfchen wie ein sorgloses, friedliches Kind
liegt.“
Am Fels mit dem Fundment der Windmühle vorbei, über eine
abwärts führende Steintreppe zu erreichen, stand ein
Wohngebäude, dessen Wände gleichzeitig die Außenwände der
oberen Burg waren. Wegen der Kompaktheit des Aufsatzfelsens,
wäre aus reinen Platzgründen, eine Schildmauer mit einer
dahinterliegenden Bebauung nicht sinnvoll gewesen.
Hier endet der obere Bereich der Bug.
Im Jahre 1891 wurde von J. Nehler diese Panoramakarte
geschaffen, sie enthält bemerkenswerte Details.
Die gleiche Situation, eine etwas andere Perspektive. Das eiserne
Schutzgeländer wurde in den Jahren 1876 - 1878 angebracht. In
diesem Zeitraum sollen auch einige dringende Reparaturen durch die
Forstverwaltung, in dessen Eigentum die Burg stand, ausgeführt
worden sein.
Baubeschreibung untere Burg