Rekonstruktionen
mit der spitzen Ecke zum sich im unteren Bereich befindlichen Haupteingang
der Burg erbaut. Diese Anordnung machte es möglich, die von Angreifern auf
die Burg abgefeuerten Geschosse nach links und rechts abzulenken.
Hinter dem Eingangsbereich befand sich ein Hof, in dem vermutlich
Wirtschaftsgebäude standen. Der dahinter liegende Zwinger war durch eine
hohe Mauer geschützt. Im rechten des Teil des Bildes befindet sich der
Zugang zu dem befestigen Wirtschaftshof, an den sich die Burgteile
Krötenstuhl und Wachtfelsen anschlossen.
Diese Ansicht zeigt die ganze Schönheit der Burg. Wie ein Schiffsbug ragte die
Burg etwaigen Angreifern entgegen. Abgefeuerte Geschosse wurden links und
rechts abgelenkt. Auch hier ist die alles umfassende Mauer, die wahrscheinlich
sogar mit einem überdachten Wehrgang ausgestattet war, sichtbar. Im rechten
Teil des Bildes befindet sich der ehemalige, im Südwesten gelegene Haupteingang.
Dieses war auch der einzige kritische Angriffspunkt, hier konnte man
Angriffsmaschinen platzieren. Deshalb wurde, ähnlich wie auf der Burg Wineck,
auf dem Fels ein turmartiges Gebäude oder Turm
Nord-Westansicht
Wegelnburg
Rekontruktion 2015 Peter Müller-Helbling
Süd-Westansicht
So könnte die Burg um 1350 ausgesehen haben. Links ist vor dem
bebauten Wachtfelsen ein vorhandener Halsgraben erkennbar. Es folgt
der Krötenstuhl. Zwischen der Hauptburg, die mit Vorhof und Zwinger
ausgestattet war, befand sich ein befestigter
Wirtschaftshof. Im Vordergrund ist der von Südwesten kommend
Zufahrtsweg zu erkennen. Weiter unten, auf der Abbildung nicht
mehr sichtbar, sind Überreste einer kleinen Befestigung zu finden -
ob es eine Belagerungsburg war ist nicht erwiesen.
Wegelnburg
Rekontruktion 2015 Peter Müller-Helbling
Hinweis:
Veröffentlichungen oder Auszüge sind
unter der Voraussetzung der
Quellenangabe gerne gestattet:
Form der Quellenangabe, Druckwerke/PDF
usw.:
Name des Autors: Peter Müller-Helbling
Titel des Werks: Die Wegelnburg
1247 wurde die Wegelnburg erstmals gesichert genannt. Die
Burganlage ist damit in der ersten Hälfte des 13.
Jahrhunderts als staufische Burg erbaut. Buckelquader und
die vorhandene frühgotische Fenstertür sind weitere Indizien
für diese Annahme.
Die Rekonstruktionen sind unter Berücksichtigung der
neusten Erkenntnisse aus dem Jahre 2016 abgebildet. Es ist
dabei festzustellen:
Der Wunsch, sich über das Aussehen vor allem im 12. und
13. Jahrhundert möglichst bis in alle Details hinein Klarheit
zu verschaffen, ist unerfüllbar. Zu stark haben Zerstörungen
den alten Baubestand geschädigt. Die bis in das 19.
Jahrhundert noch vorhandenen restlichen Fundamente oder
Fundamentspuren wurden durch die bisherigen
Restaurierungsarbeiten zu einem Großteil zerstört.
Wenn trotzdem der Versuch der Rekonstruktion
durchgeführt wurde, bedeutet dies naturgemäß, dass dies
innerhalb eines Bereichs hypothetischer Annahmen
geschieht. Dieses ist ein Bereich, aus dem man mangels
ausreichender architektonischer, bildlicher und schriftlicher
Überlieferungen, die Burg wohl nie mehr vervollständigen
kann. Trotz grundlegender Unsicherheit hat die
Rekonstruktionen einen gewissen Grad von
Wahrscheinlichkeit, oder zumindest bezüglich der alten
historischen Baugestalt, Plausibilität.